AKW Cattenom | Demo-Aufruf zum 27. April | Greenpeace-Gutachten zum katastrophalen Zustand des AKW Cattenom

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Die französische und die deutsche Anti-Atom-Bewegung rufen gemeinsam zum Samstag, 27. April, zu einer Demonstration am AKW Cattenom auf. Das Atomkraftwerk im Norden Lothringens ist nur rund 12 Kilometer von der Grenze zum Saarland und zu Rheinland-Pfalz und rund neun Kilometer von der luxemburgischen Grenze entfernt. Luxemburg kann bei einem Super-GAU eines einzigen Reaktors des AKW Cattenom komplett vernichtet werden.
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Upload vom 22.04.2024 / 20:32

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Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Arbeitswelt, Umwelt, Politik/Info
Serie: restrisiko
Entstehung

AutorInnen: Klaus Schramm
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 22.04.2024
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
AKW Cattenom | Demo-Aufruf zum 27. April | Greenpeace-Gutachten zum katastrophalen Zustand des AKW Cattenom

Paris (LiZ). Die französische und die deutsche Anti-Atom-Bewegung rufen gemeinsam zum Samstag, 27. April, zu einer Demonstration am AKW Cattenom auf. Das Atomkraftwerk im Norden Lothringens ist nur rund 12 Kilometer von der Grenze zum Saarland und zu Rheinland-Pfalz und rund neun Kilometer von der luxemburgischen Grenze entfernt. Luxemburg kann bei einem Super-GAU eines einzigen Reaktors des AKW Cattenom komplett vernichtet werden.

Im Aufruf zur Demo erinnert die Anti-Atom-Bewegung an den Super-GAU am 26. April 1986 in Tschernobyl und das spätestens zu diesem Zeitpunkt unwiderlegbare Restrisiko. Ziel der Demo ist zugleich der Protest gegen die von Präsident Emmanuel Macron angekündigte Neuauflage des atomaren Programms und des Neubaus von Atomkraftwerken. Macron hat zudem öffentlich eingestanden, daß der Neubau von Atomkraftwerken für den Fortbestand der französischen atomaren Bewaffnung benötigt wird. Der Aufruf wendet sich auch gegen die von Macron bekundete Absicht, die Laufzeit der meisten Atomkraftwerke, die bereits über 40 Jahre alt sind, zu verlängern.

Die vier zwischen 1986 und 1991 in Betrieb genommenen Atom-Reaktoren in Cattenom verzeichnen jedes Jahr eine steigende Anzahl von Zwischenfällen, die nicht nur die Menschen in Frankreich, sondern auch in Belgien, Luxemburg und Deutschland gefährden. Städte wie Thionville, Metz, Arlon, Luxemburg-Stadt und Trier können bei einem Super-GAU ausgelöscht werden. In der Hauptwindrichtung - nach Westen - liegen auch deutsche Großstädte wie Frankfurt am Main, Mainz, Wiesbaden, Kaiserslautern, Darmstadt, Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe.

Die Blöcke Cattenom 1, 3 und 4 mußten im Jahr 2022 zur Untersuchung auf Korrosionsschäden für längere Zeit abgeschaltet werden. Ein neues von Greenpeace in Auftrag gegebenes Gutachten zeigt, daß die geplanten Nachrüstungen der französischen 1.300-Megawatt-Reaktoren nicht einmal ausreichen, um die offiziellen Sicherheitsvorschriften von Atomkraftwerken zu erfüllen. Dazu gehört auch Reaktorblock 1 in Cattenom, welcher im Jahr 2026 eine Laufzeit von 40 Jahren erreichen wird.

Anfang 2024 hat in Frankreich eine erste öffentliche Anhörung über eine Laufzeitverlängerung der in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke mit 1.300-Megawatt-Reaktoren begonnen. Dabei handelt es sich um Reaktoren, deren Sicherheitskonzept von Anfang der 1970er-Jahre stammt - einer Zeit, in der die Anforderungen an die Sicherheit von AKW deutlich geringer waren als heute. Ursprünglich war der Betrieb dieser Reaktoren auf 25 Jahre ausgelegt.

Aus der Studie geht hervor, daß Reaktorblock Cattenom 1 - wie alle 1300-Megawatt-Reaktoren in französischen Atomkraftwerken - ernsthafte Sicherheitsdefizite im Hinblick auf die derzeit angewandten französischen und internationalen Anforderungen aufweist. Beispiele dafür sind eine mangelnde Redundanz bei den Sicherheitssystemen, der unzureichende Schutz der Anlagen gegen naturbedingte übergreifende Einwirkungen - so beispielsweise lang andauernde hohe Temperaturen, extreme Regenfälle und extreme Stürme - sowie der mangelnde Schutz gegen zivilisationsbedingte Einwirkungen wie Terrorangriffe oder Flugzeugabstürze. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, daß eine Modernisierung der mit 1.300-Megawatt-Reaktoren ausgestatteten Atomkraftwerke sowie die geplanten Nachrüstungen nicht ausreichen, um diese erheblichen Sicherheitsmängel zu beheben.

Von der Luxemburger Regierung fordern Umwelt-Organisationen und Anti-Atom-Bewegung weiterhin eine klare Opposition gegen die Nutzung von Atomkraft und ein aktives Engagement gegen eine Laufzeitverlängerung von Cattenom.

Treffpunkt ist am Samstag, 27. April, um 12 Uhr beim Freizeitpark (Parc de Cattenom) in Cattenom (in der Nähe der Mosel) vor Beginn der Demonstration zum Atomkraftwerk, die um 14 Uhr startet.

Hier noch Informationen zum Bus aus dem Dreyeckland:

Preise:

- Sozialpreis: 10 Euro

- normaler Preis: 25 Euro

ZEITPLAN FÜR DIE HINFAHRT

5.50 Uhr: Abfahrt in Mulhouse Hauptbahnhof

6.35 Uhr: Haltestelle Colmar Hauptbahnhof

7.15 Uhr: Halt in Sélestat parking Ht Koenigsbourg.

8.05 Uhr: Halt in Strasbourg gare centrale.

9.00 Uhr: Halt in Saverne gare de péage.

9.45 Uhr: Halt in Sarre Union Mautstation

11.30 Uhr: Ankunft in Cattenom


RÜCKFAHRT

Abfahrt in Cattenom um 18.00 Uhr

19.45 Uhr: Halt in Sarre Union Mautstation

20.30 Uhr: Halt in Saverne Mautstation

21.25 Uhr :Halt in Strasbourg Hauptbahnhof

22.15 Uhr: Halt in Sélestat parking Ht Koenigsbourg.

22.55 Uhr: Haltstelle Colmar Hauptbahnhof

ca. 23.40 Uhr: Mulhouse